#2 Gunter Greiner von WIWIN: Wie findet man die 50 nachhaltigsten Unternehmen der Welt?

Future Values Podcast
Future Values Podcast
#2 Gunter Greiner von WIWIN: Wie findet man die 50 nachhaltigsten Unternehmen der Welt?
/

Guter Greiner ist Fondsmanager bei WIWIN und ein „grüner Überzeugungstäter“. Er und sein Team wollen mit dem Fonds „WIWIN just green impact!“ einen echten Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit machen.
Gunter spricht mit mir über Nachhaltigkeit, die Rolle des Finanzmarktes bei der großen Transformation und über seinen persönlichen Ansatz.

Mehr Infos zum Fonds gibt’s hier:

https://www.wiwin.de/wiwin-just-green-impact-aktienfonds

Hier kommt die gekürzte Version für besonders eilige:

Fangen wir direkt an. Wer bist du?

Mein Name ist Gunter Greiner und ich arbeite seit 20 Jahren im Asset-Management in der Investmentbranche und denke schon seit vielen Jahren grün. Ich habe mich schon in jungen Jahren bei einer NGO – einer Umweltschutzorganisation – engagiert und das mit in mein Berufsleben genommen. Ein Asset-Manager ist derjenige, der für andere Leute Gelder am Kapitalmarkt anlegt, und zwar nach deren Vorgaben. Meistens natürlich mit möglichst viel Gewinn und möglichst wenig Risiko und in unserem Fall auch möglichst nachhaltig.

Du arbeitest derzeit für WIWIN, eine Plattform für nachhaltiges Investment. Seit Anfang Mai managst du einen grünen Fonds. Was hat dich motiviert, diesen Fonds aufzulegen?

Ich habe schon einiges im grünen Finanzbereich gemacht. Ich habe geholfen, Firmen zu gründen, habe vor der Finanzkrise bei einer anderen Investmentgesellschaft einen grünen Energie-Fonds mitgemanagt. Nachhaltigkeit zieht sich bei mir schon immer durch. Aber dass wir wirklich komplett grün arbeiten und dass ich einen komplett grünen Fonds managen konnte, sowas hatte ich bisher noch nicht. Angefangen hat das Ganze, als ich vor ein paar Jahren den Gründer von WIWIN über ein gemeinsames Solar-Investment kennengelernt habe. Wir haben darüber gesprochen, was es für grüne Aktienfonds auf dem Markt gibt. Schlussendlich war es so, dass es keinen einzigen Fonds gab, der für unsere persönliches Befinden grün genug war. Deswegen haben wir gesagt, wir legen ein eigenes Produkt auf. Unsere Kunden sind vorrangig grüne Überzeugungstäter wie unsere Mitarbeiter auch. Wir sind zwar alle grundsätzlich froh über jeden kleinen Trippelschritt und jeden größeren Schritt, den die Finanzbranche in Richtung Nachhaltigkeit macht. Ein bisschen nachhaltig reicht für unsere Kunden aber nicht! Wir wollen es dunkelgrün und das heißt für uns, dass wir als Grundlage die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele nehmen. Alle Unternehmen, die wir in den Fonds einkaufen, müssen ein Geschäftsmodell haben, dass auf mindestens einem dieser Ziele basiert.

Okay, und wie stellst du dann sicher, dass eben nur die Unternehmen reinkommen, die auch wirklich einen nennenswerten Anteil zur Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele leisten?

Wir durchleuchten jede einzelne Aktie sorgfältig. Uns reicht es nicht, dass die Aktien nicht „böse“ sind, weil sie nichts mit Braunkohleabbau oder Waffen zu tun haben. Das sind nur Ausschlusskriterien – die gibt es bei uns auch. Da hören wir aber nicht auf. Wir machen die 17 UN-Kriterien zur Basis unseres Fonds. Ein Unternehmen muss mindestens 50% des Umsatzes oder des Gewinns aus einem Bereich erzielen, der diesen 17 UN-Kriterien zuzuordnen ist. Das sind dann meistens kleine, spezialisierte Unternehmen. In Deutschland würde man sie zum Mittelstand zählen. Weltweit bezeichnet man sie als Smallcaps. In diese kleinen Spezialisten legen wir an.
Bei uns muss das Unternehmen einen wirklich positiven Einfluss haben, einen sogenannten Impact. Es muss ein Unternehmen sein, das in der kompletten Wertschöpfungskette und im Lebenszyklus eine positive Auswirkung auf die Umwelt hat wie beispielsweise ein Solarmodul-Hersteller oder ein Öko-Supermarkt. Durch unsere strenge Auswahl stellen wir sicher, dass die Gelder, die wir investieren, wirklich den größtmöglichen Impact haben.

Was ist das Ziel, das WIWIN mit dem Fonds verfolgst? Einmal aus nachhaltiger Sicht und einmal auch aus finanzieller Sicht?

Also finanziell ist es so, dass wir mit dem Fonds eine Performance erreichen wollen, also eine Wertsteigerung, die den Anlegern eine vernünftige Rendite bringt. Unser internes Ziel ist, dass wir besser als der Gesamtmarkt abschneiden. Es ist aber ganz wichtig, dass man Aktienfonds immer nur für einen Anlagezeitraum von mindestens fünf bis sieben Jahren kauft, denn was kurzfristig am Aktienmarkt passiert, das ist schwer einzuschätzen.

Aus nachhaltiger Sicht möchten wir natürlich viele kleine Firmen auf ihrem Weg begleiten. Wir möchten mit den Unternehmenschefs intensiv Kontakt halten und dafür sorgen, dass die Unternehmen grün bleiben, noch grüner werden und stark wachsen können. Wir möchten mit unseren Anlagegeldern den Prozess von diesen kleinen, spezialisierten Firmen unterstützen und am Ende des Tages sagen können: „Die Anleger haben profitiert, weil wir eine gute Performance erzielt haben. Sie haben aber auch profitiert, weil sie wissen, dass wir tatsächlich nur in grüne Unternehmen investiert und einen echten Unterschied gemacht haben.“

Für wen ist denn der neue WIWIN-Fonds genau das Richtige?

Im Endeffekt für jeden. Im jetzigen Niedrigzinsumfeld ist es ganz, ganz wichtig, dass jeder die Angst vor Aktienfonds und dem Aktienmarkt verliert. Man weiß, dass ein Sparbuch bei der Bank so gut wie keine Zinsen bringt. Die Inflation frisst dazu jedes Jahr etwas vom Ersparten. Die wirklich Vermögenden haben Spezialisten, die schon seit Jahren ihr Vermögen entsprechend managen, damit sie nicht darunter leiden. Das Problem ist aber, dass die kleinen Anleger, die kleinen Sparer, besonders die jungen Leute, auf diese Spezialisten keinen Zugriff haben. Deswegen ist mein Appell, dass sich grundsätzlich jeder mit Aktienfonds und ähnlichen Anlagen beschäftigt, sich kundig macht und darüber lernt.

Mich hast du überzeugt und wahrscheinlich auch noch weitere Menschen. Wie können wir bei euch investieren?

Bei uns auf der Website www.Wiwin.de werden wir einen Link für den Fonds einstellen, der nochmal genau beschreibt, wie man investieren kann. Dort gibt es auch genauere Informationen. Das sollte man sich auf jeden Fall anschauen, bevor man investiert – um sich auch über die Risiken zu informieren. Dann kann man zu seiner Hausbank gehen oder einen Online-Broker nutzen. Mit der Wertpapier-Kennnummer (ISIN) kann man den Fonds eindeutig zuordnen und dann den gewünschten Betrag investieren. Wenn man nicht weiterkommt, kann man sich an uns wenden. Wir versuchen dann weiterzuhelfen und geben Tipps.