Investieren in Bäume und Holz

Was könnte nachhaltiger sein als einen Baum zu pflanzen? Da fällt mir nichts ein. Selbst der Begriff „nachhaltig“ kommt aus der Forstwirtschaft. Schlage nur so viel Holz, wie im selben Zeitraum nachwächst, dann kannst du deinen Wald ewig bewirtschaften. Das ist so einleuchtend, dass es sich zum Sinnbild für ökologisches Handeln gemausert hat. Gehen wir doch auch mit unserer Anlage zurück zu diesen Wurzeln.

Es geht um die Möglichkeiten in Bäume zu Investieren, um Risiko, Rendite und den ökologischen Impact.

Warum Holz?

Aus ökologischer Sicht sind Bäume einfach spitze. Sie halten Wasser im Ökosystem, bieten Lebensraum für unzählige andere Lebewesen und schützen den Boden vor Erosion. Selbst wenn sie nur als Nutzpflanzen gezüchtet und dann wieder geerntet werden, binden Sie Tonnenweise CO2 und geben es nicht wieder her (wenn man sie nicht verbrennt). Damit sind Bäume die Klimaretter Nummer eins.

Auch wirtschaftlich hat Holz einiges auf dem Kasten. Unsere grünen Freunde liefern uns den nachhaltigen Rohstoff für Bauholz, Möbel, Papier, Verpackungen, Pellets und vieles mehr. Alle haben eins gemeinsam: Die Märkte dafür wachsen. Dazu ist die Wirtschaft rund um die Bäume recht konstant und wenig krisenanfällig.

Das Dickicht der Angebote

So sinnvoll eine Investition in Holz auch sein mag, so unübersichtlich ist der Markt dafür. Damit du dich nicht im Investment-Jungle verläufst und am Ende auf dem Holzweg landest, habe ich für dich recherchiert. Nach einem großzügigen Kahlschlag unter den unseriösen Angeboten und obligatorischen Greenwashern möchte ich dir zwei Möglichkeiten näher vorstellen.

Investieren über einen Fonds

Die Vorteile sind schnell bei der Hand. Du kannst deine Investition schon mit einem geringen Betrag auf viele Unternehmen in der Forstwirtschafts- und Holz-Branche verteilen und erreichst damit die höchste Sicherheit. Außerdem kannst du deine Fondsanteile jederzeit und bequem wieder verkaufen. Damit bist du flexibel. Viel Auswahl gibt es unter den offenen Holz-Fonds nicht, aber ein richtig guter ist dabei.

Pictet Timber

Der Fonds wurde bereits 2008 aufgelegt. Einer der Manager, Christoph Butz, ist Forstingenieur. Damit wäre schon mal für Expertise und Erfahrung gesorgt, auch was die Nachhaltigkeit angeht. Pictet investiert mit dem Timber in ca. 60 verschiedene Unternehmen der Branche, vorwiegend aus den USA und Canada. Jedes Unternehmen bewirtschaftet seine Wälder nachhaltig im ursprünglichen Sinne. Unter den Top-Positionen findet sich unter anderem Stora Enso. Das norwegische Unternehmen glänzt in puncto Nachhaltigkeit und forstet sogar auf.

Der Fonds ist auf eine gute Rendite ausgelegt und die liefert er auch ab. Mit jedem Jahresring ist auch das Vermögen der Anleger in die Höhe geschossen. Im Schnitt um stolze 11,6%. Die Fondsmanager sind davon überzeugt, dass das auch so bleibt. Ihrer Einschätzung nach steigt der Bedarf an Holz, die Versorgung wird durch die Folgen des Klimawandels aber schwieriger. Davon sollen die enthaltenen Unternehmen Profitieren.

Trotz aller Wirtschaftlichkeit geht der ökologische Aspekt nicht verloren. Pictet wendet ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) bei der Auswahl der Unternehmen an und setzt sich auch mit seinen Aktionärs-Stimmrechten für Nachhaltigkeit ein.

Der Pictet Timber ist das richtige für dich, wenn du dich schon etwas mit Investmentfonds beschäftigt hast und gerne mit der gleichen Flexibilität, sowie renditeorientiert in Holz investieren möchtest. Ab 250 Euro bist du dabei und die Gebühren sind mit 2,03% im Verhältnis zur guten Rendite auch passabel. Ein Sparplan ist leider nicht möglich.

Geht es etwas direkter?

So ein Investmentfonds hat viele Vorteile, aber die Anlage ist nicht sehr direkt und der ökologische Impact steht nicht im Vordergrund. Wenn es dir aber vorrangig darum geht, dann muss ein Wald-Projekt her.

The Generation Forest

2015 ist das Hamburger Unternehmen angetreten um kahle Flächen in Panama wieder mit naturnahem Regenwald aufzuforsten. Das soll aber nicht über Spendengelder finanziert werden, sondern sich als Sozialunternehmen selbst tragen und den Teilhabern eine Rendite bringen.

Wie soll das gehen?

Mit dem Partner vor Ort werden geeignete Flächen ausgewählt und mit einem Mischwald aus vielen Tropische Edelhölzern bepflanzt. Dabei werden sichere Arbeitsplätze mit Sozialleistungen für die lokale Bevölkerung geschaffen. Um die Artenvielfalt zu fördern bleibt ein drittel das Waldes naturbelassen. So konnten sich dort bereits bedrohte Vogelarten und Jaguare dauerhaft ansiedeln. Der Rest wird als Generationenwald bewirtschaftet. Das bedeutet, dass immer nur einzelnen Bäume geerntet werden, der Wald als ganzes wird aber nie gerodet. Er soll die nächsten hundert Jahre und darüber hinaus bestand haben. Aus dem Verkauf der mehr als zwanzig verschiedenen Hölzern realisiert The Generation Forest die Gewinne für seine Investoren.

Rechtlich ist das Unternehmen eine Genossenschaft. Möchtest du investieren, kaufst du dich dort mit Anteilen ein. Wie bei einer Aktie berechtigen diese dich zur Teilhabe an den Gewinnen. Zwanzig Jahre nach dem Start, also 2035, werde die ersten ausgeschüttet. Ohne Wertsteigerungen und inflationsbereinigt rechnet The Generation Forest mit 4,5% Rendite pro Jahr und spricht dabei ganz offen von „slow Finance“.

Ein Rendite-Turbo für dein Portfolio ist das Projekt nicht und will es auch nicht sein. 2047 fangen die Anteile an sich wirklich zu rentieren, dann aber kontinuierlich und im Einklang mit der Natur. Natürlich ist das grüne Investment mit einem höheren Risiko behaftet als ein Investmentfonds. Auch in diesem Bereich ist das Sozialunternehmen vorbildlich transparent. Auf alle Risiken und den Umgang damit wird eingegangen. Es gibt Vorbeugungen gegen Schädlingsbefall, stabile politische Verhältnisse und eine Feuerversicherung.

Bei The Generation Forest bewirkst du mit deiner Anlage wahrscheinlich mehr als mit so manch einer Spende und wirst kaum etwas klimawirksameres finden können. Pro Anteil an der Genossenschaft kannst du 1/10 deiner lebenslangen CO2-Emmissionen ausgleichen. Ein starkes Stück!

Das finde nicht nur ich. Die Hamburger wurden 2020 mit dem Keeling Curve Prize für innovative Lösungen zum Klimaschutz ausgezeichnet. Auch früher ist das Projekt schon aufgefallen: Die NGO Oro Verde hat in einer Fallstudie den Wald unter die Lupe genommen und ein (ganz besonders für deren Maßstäbe) gutes Urteil gefällt.

Willst du dein bisher grünstes Investment tätigen, kannst du der Genossenschaft für 1.200 Euro pro Anteil beitreten. Auch Sparraten von 25 bis 100 Euro pro Monat sind möglich. Hinzu kommt ein Eintrittsgeld. Da jedes Mitglied zur selben Zeit mit dem selben Betrag pro Anteil ausgezahlt wird, gleicht dieser Betrag die Zeit für die anderen aus, die schon länger dabei sind. 2021 sind es 169 Euro, die du auch beim Sparplan vorab zahlst.

Fazit

Ein bisschen Holz in deinen Vermögensaufbau zu bringen ist eine gute Idee. Damit du auch in puncto Sicherheit fest verwurzelt bleibst, sollten es aber nicht mehr als 10% sein. Für dein Depot oder deine Altersvorsorge ist der Pictet Timber eine tolle Lösung.

Willst du deinen CO2-Ausstoß kompensieren und bringst Geduld mit? Dann lass dir bei The Generation Forest eine lupenrein soziale und ökologische Rendite wachsen. Sei dir aber bewusst, dass hier der Impact im Vordergrund steht, nicht das Verhältnis von Risiko und Rendite. Das macht das Konzept aber nicht weniger genial.

 

Mehr zu The Generation Forest gibt’s hier.

Den Pictet Timber bekommst du über dein Depot.

 

Bis bald.

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Weiter lesen:

Quellen:

  • finanzen.net
  • pictet.de
  • thegenerationforest.com
  • Oro Verde – regenwald-schuetzen.org
  • Wald-Foto von Snapwire
  • Holz-Foto von Peter Schramm