Vor dem Anlegen beschließe ich, mich erst noch ums Ablegen meines Geldes zu kümmern. Mein kleines Vermögen dümpelt zur Zeit auf dem Konto der alten Hausbank (das ich mit 16 eröffnet und auf das ich mit 20 das letzte Mal zugegriffen habe) und auf einer kostenfreien Online-Bank (weil man mit deren Kreditkarte im Ausland so praktisch Geld abheben kann). Mit Nachhaltigkeit wirbt keine der beiden, dafür aber eine Vielzahl an neuen Banken, die sich auf sozial-ökologische Geldanlagen spezialisiert haben. Mike empfiehlt mit die GLS und Triodos. Beide Banken informieren online über die Konditionen und ich brauche nur 15 min, um mir einen Überblick zu verschaffen.
Der Spitzenreiter ist die GLS Bank. Als Genossenschaftsbank, die sich bewusst zu Nachhaltigkeit bekennt, ist sie auf Platz 1 des FairFinanceGuide gelandet. Bei Kontoeröffnung bietet es sich an, der Bank beizutreten. Als Genossenschaftsmitglied genießt man Vorteile wie z.B. eine kostenfreie Kreditkarte und hat die 500€ Anteilskosten sehr sicher und sinnstiftend angelegt – nämlich in die Erhöhung des Eigenkapitals der Gutmensch-Bank. Diese Anteile kann man später auch wieder veräußern, sollte der Bedarf bestehen. Das Angebot an Sparplänen bzw. der Auswahl an Fonds überzeugt! Auch wenn mir das Konzept sehr gut gefällt, entscheide ich mich am Ende gegen das Girokonto. Ausschlaggebend sind die Kosten. Neben den 3,80€ Kontoführungsgebühren fallen monatlich noch 5€ Beitrag an, der u.a. provisionsfreie Beratungen ermöglichen soll. Im Depot würden pro Fond jährlich noch einmal 5,80€ anfallen. Auch wenn sicherlich gerechtfertigt, sind mir die jährlich über 100€ doch einfach ein wenig zu viel; auch der Genossenschaftsanteil schmerzt als Berufseinsteigerin doch.
Gut, dass es eine Alternative gibt. Deutlich günstiger und kaum weniger Angebotsreich präsentiert sich die Triodos-Bank. Sie wirbt für ihr Girokonto mit:
- weltweit gebührenfrei Bargeld abheben
- nur 5,50 EUR im Monat
- kostenloser Kontowechselservice
- Kreditkarte aus nachwachsenden Rohstoffen
- mobil bezahlen mit Apple Pay oder Digitaler Karte
Super, genau was ich möchte. Auch der Kontowechselservice kommt mir sehr entgegen, sodass ich das alte Konto bei der Hausbank ohne Aufwand auflösen kann. Allerdings entscheide ich mich gegen die Kreditkarte aus nachwachsenden Rohstoffen (aus Papier? aus Holz? Es macht mich schrecklich neugierig!), weil für diese eine jährliche Gebühr von ca. 40€ anfallen würden (für die Girokarte sind es nur 15€). Nichtsdestotrotz bleibt dann auch mehr Geld für die Anlagen. Auch dazu bietet die Triodos einige interessante Sparplan-Angebote… Insgesamt brauche ich etwa 15 min um mich zu informieren, 20 min um mich zu entscheiden und 5 min um das Formular auszufüllen. Nächste Woche kommen die Unterlagen – und dann werde ich meine ersten Investitionen tätigen!